Hatha Yoga
Körper und Geist sind eine Einheit und beeinflussen sich gegenseitig. Hatha-Yoga hat zum Ziel, die Spannungen und Beschränkungen des Körpers zu überwinden, damit die Lebensenergie zirkulieren kann. Die Körperhaltungen (Asanas) regen den Kreislauf an und reinigen den Körper, damit er von Krankheiten und Giftstoffen befreit wird. Sie kräftigen die Knochen und Muskeln, korrigieren schlechte Haltung und verbessern die Atmung. Wir sind uns unserer Atem gewöhnlich nicht bewusst, doch der Atem spiegelt unsere körperliche und geistige Verfassung mit großer Genauigkeit wider.
"...willst du wissen, wer du sein wirst, so schau, was du tust"
Buddha
Der erste Schritt auf diesem Weg sind die Asanas ( Körperhaltungen), die den Körper stärken und reinigen. Asanas zu üben bedeutet mehr, als eine Körperhaltung einzunehmen. Das Ziel ist es in den Asanas mit Stabilität und Leichtigkeit verweilen zu können. Bis wir diese Leichtigkeit erfahren, müssen wir mit viel Geduld und Ausdauer üben. Anfänger erlernen die Asanas zunächst auf der Ebene des anatomischen Körpers. Diese Stufe ist extrem Wichtig, dabei lernen wir sicher in die Asanas rein- und wieder rauszukommen und unser Gewicht richtig auf die Muskeln, Knochen und Gelenke zu verteilen , damit wir Fehlbelastungen und Überdehnungen vermeiden können. Ein ruhiger, gleichmäßiger Atem begleitet uns auf diesem Weg. Dies alles zusammen erfordert ganz schön viel Konzentration!
"Man kann den Wert von Yoga nicht beschreiben, man muss ihn erfahren."
B.K.S. Iyengar
Es ist möglich, den Zustand unseres Geistes mithilfe des Atems bewusst zu beeinflussen. Zuerst lernen wir bei der Übungen entspannt weiterzuatmen und den Atmungsvorgang genau zu beobachten. Die Atembeobachtung ist der erster Schritt zum bewussten Atmen und zur Kontrolle des Geistes. Im späteren folgen Atemtechniken (Pranajamas) die die Lebensenergie kontrollieren und lenken.
Mit Hilfe einfacher Übungen und Techniken kann Yoga unsere Lebensqualität entscheidend verbessern und durch die Erfahrungen können wir selbstbewusster und selbstverantwortlicher werden.
"Fließt der Atem, so fließen auch die Gedanken. Ruht der Atem, so ruhen auch sie.""
Es ist ratsam am Anfang mäßig, aber regelmäßig zu üben. Das Ziel sollte nicht sein in einer Haltung perfekt auszusehen, sondern vielmehr die eigenen Grenzen und Möglichkeiten zu erkennen und mit der Zeit zu erweitern. Dazu müssen wir Achtsamkeit und ein Spürbewusstsein für uns selbst entwickeln. Achtsamkeit bedeutet hier und jetzt im Körper präsent zu sein, die Dinge so zu sehen und zu erleben wie sie sind. Beim Yoga halten wir unser Bewusstsein konzentriert auf den Atem, auf die Bewegungen und beobachten welche Wirkung sie auf uns haben. Wir nehmen unsere Empfindungen, Gedanken und Gefühle wahr, reagieren aber nicht. So lernen wir unsere inneren Strukturen und Verhaltensmuster besser kennen. Wenn wir erkennen, dass manche uns nicht guttun oder nicht mehr gebraucht werden, können wir sie ändern. Yoga verändert uns, unsere Wahrnehmung wird klarer, unsere Persönlichkeit reifer und die Beziehungen zu anderen Menschen harmonischer. Diese Vorteile hängen nicht damit zusammen, dass wir kunstvolle Asanas vorzeigen können, sondern dass wir einfach regelmäßig und bewusst üben. Also vergiss die inszenierten Bilder auf Instagram und Facebook, das ist nur Show. Yoga übt jeder für sich selbst, wenn es anders ist, ist es kein Yoga.
Wir sehen uns auf der Matte!